AGG-Schulung nur für Führungskräfte? Genügt das?

Viele Unternehmen setzen beim Thema AGG-Schulung nur auf ihre Führungskräfte – und lassen dabei große Schutzlücken offen. Denn Diskriminierung kann überall im Unternehmen entstehen. Warum es eine flächendeckende AGG-Schulung für alle Mitarbeitenden braucht, welche Rolle Führungskräfte dabei spielen und wie ein wirksames Schulungskonzept aussieht, zeige ich in diesem Artikel.

Warum das AGG nicht nur Führungskräfte in die Pflicht nimmt

Ein häufiger Irrtum: Nur Führungskräfte müssten in Sachen Gleichbehandlung geschult werden. Tatsächlich aber gilt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) für alle Beschäftigten – unabhängig von Rolle, Position oder Arbeitszeitmodell.

Das AGG verpflichtet Unternehmen, geeignete Schutzmaßnahmen gegen Diskriminierung zu treffen.¹ Und das bedeutet auch: Eine AGG-Schulung für alle Mitarbeitenden ist geboten, um sich rechtlich abzusichern.

¹AGG § 12: (1) Der Arbeitgeber ist verpflichtet, die erforderlichen Maßnahmen zum Schutz vor Benachteiligungen wegen eines in § 1 genannten Grundes zu treffen. Dieser Schutz umfasst auch vorbeugende Maßnahmen. (2) Der Arbeitgeber soll in geeigneter Art und Weise, insbesondere im Rahmen der beruflichen Aus- und Fortbildung, auf die Unzulässigkeit solcher Benachteiligungen hinweisen und darauf hinwirken, dass diese unterbleiben. Hat der Arbeitgeber seine Beschäftigten in geeigneter Weise zum Zwecke der Verhinderung von Benachteiligung geschult, gilt dies als Erfüllung seiner Pflichten nach Absatz 1.

Warum eine flächendeckende AGG-Schulung unverzichtbar ist

Ein Unternehmen, das ausschließlich Führungskräfte schult, übersieht eine zentrale Realität: Diskriminierendes Verhalten kann von jeder Person im Unternehmen ausgehen – und jede Person kann betroffen sein.

Fehlende Schulung führt zu:

  • Unwissenheit über Rechte und Pflichten
  • Unsicherheit im Umgang mit diskriminierendem Verhalten
  • Schweigen statt Zivilcourage
  • Haftungsrisiken für das Unternehmen
  • Verpassten Chancen für eine diskriminierungsfreie Unternehmenskultur

Eine AGG-Schulung für alle Beschäftigten schafft Handlungssicherheit, Sensibilität und Prävention.

Aber: Führungskräfte tragen besondere Verantwortung

Führungskräfte sind mehr als nur Teamleitungen – sie sind Schlüsselpersonen, wenn es um die Umsetzung des AGG geht. Sie agieren als Vorbilder, Entscheidende und mögliche erste Anlaufstelle für Betroffene. Deshalb braucht es für sie ein spezifisches AGG-Training.

Unsere AGG-Schulung für Führungskräfte behandelt:

  • Meldepflichten und rechtliche Verantwortlichkeiten
  • Umgang mit Beschwerden und Verdachtsfällen
  • Reflexion der eigenen Machtposition
  • Vorbildliches Verhalten in der Führungspraxis

So entsteht ein ganzheitliches Konzept einer Antidiskriminierungs-Schulung, die schützt und stärkt.

Warum Führungskräfte nicht selbst schulen sollten

Manche Unternehmen setzen darauf, dass Führungskräfte das Wissen aus einer AGG-Schulung an ihre Teams weitergeben. Doch das ist problematisch: Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz fordert ausdrücklich eine Schulung „in geeigneter Weise“¹ für alle Beschäftigten – in Qualität und Umfang. Führungskräfte können diese Anforderung in der Regel nicht erfüllen: Es fehlt schlicht an didaktischer Tiefe, rechtlicher Genauigkeit und methodischer Konsistenz. Damit ist dieses Vorgehen nicht nur wenig wirksam, sondern unter Umständen auch rechtlich nicht ausreichend. Ein professionelles, standardisiertes E-Learning sichert dagegen die erforderliche Qualität – und damit die Rechtskonformität.

Ganzheitlich schulen: Unser E-Learning zum AGG

Mit der digitalen AGG-Schulung von Respektvoll Miteinander lassen sich alle Zielgruppen im Unternehmen wirksam erreichen:

  • Schulungsmodul für Mitarbeitende mit Fokus auf rechtliche Grundlagen, Fallbeispiele und Handlungssicherheit
  • Vertiefung für Führungskräfte mit Schwerpunkt auf Schutz- und Fürsorgepflicht sowie Führungsverantwortung
  • Rechtssicher, flexibel einsetzbar und zuverlässig nachweisbar
  • Interaktiv, praxisnah und mehrsprachig verfügbar
  • Refresher-Funktion für nachhaltige Wissensauffrischung

Fazit: AGG-Sensibilisierung braucht alle

Diskriminierung betrifft nicht nur Einzelne – und deshalb muss die Prävention auch alle einbeziehen. Wer das AGG im Unternehmen ernst nimmt, schult das ganze Team. Führungskräfte spielen dabei eine Schlüsselrolle – aber sie sind nicht allein verantwortlich.

Mein Tipp: Schafft ein starkes Fundament für Gleichbehandlung – mit einem AGG-Schulungskonzept, das alle einbindet.

Wie läuft die AGG-Schulung in Eurem Unternehmen?

Wird das gesamte Team geschult – oder nur die Leitungsebene?

Vielleicht ist jetzt der richtige Moment, Euer Schulungskonzept breiter aufzustellen.

Respektvolle Grüße
Martin Uhrig

Hinweis: Dieser Artikel dient der Information und ist keine Rechtsberatung.

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Martin Uhrig

ist Gründer von Respektvoll Miteinander. Gemeinsam mit seinem Team entwickelt er innovative E-Learning-Lösungen zu Antidiskriminierung und respektvoller Unternehmenskultur. Als CODA (Kind gehörloser Eltern) bringt er eine besondere Perspektive mit – und setzt sich leidenschaftlich dafür ein, dass in Unternehmen alle faire Chancen erhalten und sich zugehörig und wertgeschätzt fühlen.

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